Das Ijsselmeer ist der größte See in den Niederlanden. Es gilt als Binnenrevier, deshalb benötigt man zum Funken das UBI und – falls man in die Waddenzee segeln will – ein VHF-Gerät, das beides kann: Binnen und Küste. Der See ist flach und an seinen Rändern gibt es viele Verbotszonen wegen des Naturschutzes. Als Ziele kann man von Lemmer aus z.B. Urk, Stavoren, Hindeloopen, Makkum anlaufen oder über die Schleuse in das Markermeer laufen und sich Amsterdam als attraktives Ziel setzen. Viele Kanäle führen in die kleineren Seen. Beim Schleusen oder den Brückendurchfahrten gibt es selten lange Wartezeiten. Die Marinas sind groß, der Standard meist sehr gut. Ebenso die Restaurants und deren freundliches Personal.
Bei den häufig vorherrschenden westlichen Winden muss man oft aufkreuzen. Im Hauptfahrwasser des Prinzess Margrietkanals ist das unerwünscht. Ansonsten sollte man das Revier gut kennen, das erlaubt dem Segler, den Holebug voll auszureizen.
Ab Lemmer bietet ein Reiseveranstalter ein hochverdichtetes Skippertraining für Segler an, die bereits den Sportführerschein besitzen und nun selber chartern wollen. Zwei bzw. drei Tage lang leite ich sie beim intensiven Manövertraining an: An- und Ablegen, Reffen, Brücken- und Schleusendurchfahrten. Und dieses Mal hatten wir gut Wind: W 4-5 Bft und dazu Böen bis 7 ! Dann baut sich im Ijsselmeer eine kurze steile Welle auf, in der sich unsere Bavaria 36 gerne festgefahren hat – obwohl auch das dritte Reff und die verkleinerte Genua sehr gut standen. Nicht nur für die Mitsegler, sondern auch für mich als Skipper anspruchsvoll.